Wie hoch ist die Rückfallquote bei Burnout?
Und was Du konkret tun kannst, um einen Rückfall zu verhindern
Burnout-Rückfälle: Häufigkeit und Fakten
Viele Menschen, die eine Burnout-Reha oder Therapie abgeschlossen haben, fragen sich:
„Wie groß ist die Gefahr, dass ich wieder in alte Muster zurückfalle?“
Die Rückfallquote nach einem Burnout liegt laut aktuellen Schätzungen bei 50–70 %.
Das bedeutet: Mehr als jede*r Zweite erlebt nach einer erfolgreichen Behandlung erneut Symptome oder einen Rückfall in Erschöpfung und Überforderung.
Warum ist das so?
Burnout ist keine klassische Krankheit, sondern ein Zustand, der durch viele Faktoren entsteht – und oft durch alte Denk- und Verhaltensmuster begünstigt wird. Nach der Reha kehren viele Betroffene in ihr gewohntes Umfeld zurück, das sich meist nicht verändert hat. Die Anforderungen im Job, die Erwartungen im Privatleben und die eigenen inneren Antreiber sind oft noch dieselben wie vor der Erkrankung.
5 Hauptgründe für einen Burnout-Rückfall
- Alte Muster im Alltag:
Nach der Rückkehr in den Alltag schleichen sich alte Gewohnheiten und Stressoren wieder ein. Ohne bewusste Veränderung ist die Gefahr groß, erneut in die Überforderung zu geraten. - Fehlende Unterstützung:
Das Umfeld versteht oft nicht, wie viel Zeit und Verständnis Du brauchst. Häufig werden schnell wieder hohe Erwartungen gestellt. - Zu wenig Selbstfürsorge:
Viele Menschen nehmen sich nach der Reha zu wenig Zeit für sich selbst, ihre Bedürfnisse und ihre Erholung. - Unzureichende Prävention:
Wer keine neuen Routinen und Strategien entwickelt, läuft Gefahr, in alte Denkfallen und Stressspiralen zurückzufallen. - Fehlende professionelle Begleitung:
Ohne begleitendes Coaching, Therapie oder Selbsthilfegruppen ist das Risiko für einen Rückfall deutlich erhöht.
Was hilft wirklich, um einen Rückfall zu verhindern?
Die gute Nachricht:
Du kannst aktiv etwas tun, um einen Burnout-Rückfall zu verhindern!
Hier die wichtigsten wissenschaftlich fundierten Empfehlungen und Methoden aus unserem Seminar:
1. Neuroplastizität nutzen – das Gehirn trainieren
Dein Gehirn ist lernfähig – auch im Erwachsenenalter. Mit gezielten Übungen kannst Du neue, gesunde Denk- und Verhaltensmuster festigen.
Beispiel:
- Tägliche Reflexion: „Was habe ICH heute für MICH getan?“
- Neue Routinen: Kleine, regelmäßige Veränderungen sind nachhaltiger als große, einmalige Aktionen.
2. Achtsamkeit & Selbstwahrnehmung stärken
Achtsamkeit hilft, Stress frühzeitig zu erkennen und gegenzusteuern. Atemübungen, Meditation oder kurze Pausen im Alltag helfen, im Hier und Jetzt zu bleiben und Warnsignale wahrzunehmen.
3. Denkfallen erkennen und Denkalternativen üben
Viele Rückfälle entstehen durch automatische, negative Gedanken („ICH muss perfekt sein“, „ICH darf keine Schwäche zeigen“). Mit Methoden wie „The Work“ (4-Fragen-Technik) kannst Du belastende Gedanken hinterfragen und neue Perspektiven entwickeln.
4. Ressourcen- und Zeitmanagement
- Plane feste Erholungszeiten ein.
- Überprüfe regelmäßig Deine Energiequellen und -räuber.
- Setze Prioritäten und lerne, auch mal „Nein“ zu sagen.
5. Stolpersteine analysieren & Notfallplan erstellen
- Überlege, in welchen Situationen Du besonders gefährdet bist (z. B. bei Übermüdung, Konflikten, Zeitdruck).
- Entwickle Strategien für diese Momente und halte sie schriftlich fest (z. B. im Wandertagebuch).
FAQ: Häufige Fragen zum Burnout-Rückfall
Wie erkenne Ich einen drohenden Rückfall?
Erste Warnzeichen sind Schlafstörungen, Gereiztheit, Konzentrationsprobleme, Rückzug und das Gefühl, „funktionieren zu müssen“.
Wie lange sollte Ich täglich üben?
Schon 10–20 Minuten Achtsamkeit oder Reflexion pro Tag können einen großen Unterschied machen.
Ersetzt Coaching eine Therapie?
Nein. Coaching kann eine wertvolle Ergänzung sein, ersetzt aber keine medizinische oder psychotherapeutische Behandlung.
Fazit:
Rückfall ist kein Versagen – sondern eine Chance zur Kurskorrektur
Ein Rückfall bedeutet nicht, dass Du gescheitert bist. Er ist ein Warnsignal, das Dich einlädt, noch einmal genauer hinzuschauen und neue Wege zu gehen. Mit den richtigen Strategien, regelmäßiger Reflexion und professioneller Begleitung kannst DU Deine Rückfallgefahr deutlich senken und langfristig ein stabiles, erfülltes Leben führen.
DU willst Deinen persönlichen Rückfall-Notfallplan entwickeln?
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Hinweis: Dieser Artikel ersetzt keine medizinische Beratung. Bei anhaltenden Symptomen wende Dich bitte an einen Facharzt/Fachärztin oder Psychotherapeutin.
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